Die vom Adel getragene Teicherrichtung und Teichwirtschaft wurde zu einem der Phänomene des späten Mittelalters und der ersten Jahrhunderte der frühen Neuzeit.
„Die mit überflüssigem und stehendem Wasser“ gedeckte Landschaft unter den südlichen Hängen der Pollauer Berge hat sich ab dem 15. Jahrhundert nach und nach in ein aus großen und kleinen Teichen bestehendes System mit Zuchtteichen, Fischereien und Mühlen, in ein buntes Mosaik von Wasserflächen und ertragsreichen Einrichtungen der Wasserwirtschaft umgewandelt.
Die Teiche haben zwar die ursprünglich sumpfigen Bachtäler mit weitläufigen Weiden voller üppiger hydrophiler Vegetation und stehenden Gewässern wirtschaftlich verwertet, im Zuge dieser permanenten Entwässerung wurde die Landschaft allerdings trockengelegt, und ihr früherer Charakter änderte sich radikal. Das großartige Teichsystem in der Landschaft unter den Pollauer Bergen ist vor allem den Liechtensteinern, der dominanten Adelsfamilie zuzuschreiben, die im späten Mittelalter einen bedeutenden Teil des Landes rund um den Thaya-Unterlauf beherrschte. Im Tal des Včelínek-Baches entstanden insgesamt sechs Teiche, von denen drei der Mikulover Domäne (Šibeničník, Portz – Neuer Teich und Nesyt) und drei der Eisgrub-Herrschaft (Hlohovecký-, Prostřední- und Mlýnský-Teich) gehörten. Im Tal des Mušlov-Baches entstanden und verschwunden im Laufe der Zeit insgesamt sieben Teiche. Ein Teil davon staute Wasser für die Mariánský-Mühle am nordöstlichen Rand des Heiligen Berges auf, der andere Teil erstreckte sich unten im warmen, vom südlichen Fuß des Milovicer Waldes geschützten Tal. Das neue Teichsystem von Mikulov und Lednice war von seinem Umfang her mit dem Třeboň-Teichsystem in Südböhmen vergleichbar. Die Teiche rund um die Pollauer Berge galten über Jahrhunderte hinweg als die ertragreichsten Teiche in ganz Mitteleuropa, weil sie mit kalkreichem Regenwasser der Pollauer Berge gespeist wurden und sich dem sonnenverwöhnten pannonischem Klima erfreuten.
Die Teiche dienten nicht nur zur Aufzucht und Haltung von Fischen. Das an den Teichufern wachsende Schilfrohr wurde in getrocknetem Zustand oft zur Dacheindeckung oder als Brennstoff verwendet, das gefrorene Wasser wurde im Winter zu Eisblöcken gehackt, die früher zur Lagerung und Aufbewahrung von Lebensmitteln und Getränken in Kellern dienten. Die Teiche begünstigten die für den Weinanbau geeigneten klimatischen Verhältnisse. Sowohl umfangreiche als auch kleinere Teichsysteme als erste große wasserwirtschaftliche Werke stellten den Mühlen, den in vormoderner Zeit bei Weitem wichtigsten Industrieanlagen in der fruchtbaren Landschaft Südmährens, die erforderliche Wasserenergie zur Verfügung.
Mühlen wurden seit dem Hochmittelalter entweder direkt an den vom Thaya-Hauptstrom abgezweigten Mühlengräben, oder eben an den mit kleineren Bächen gespeisten Teichen, wie zum Beispiel die Sedlecký-Mühle am Damm des Portz-Teiches (Neuen Teiches), errichtet.
Allmählicher Niedergang und beinahe völliger Zerfall der Teichfischwirtschaft in Südmähren in moderner Zeit ist auf eine seit Anfang des 19. Jahrhunderts steigende Nachfrage nach Ackerboden zurückzuführen, die ihre Kulmination am Ende des 19. Jahrhunderts erreichte.
Bevölkerungswachstum, damaliges agronomisches Denken, das Einführen von neuen landwirtschaftlichen Produkten, aber auch optimierte agronomische Verfahren brachten die Trocknungslegung von Teichen und Wasserlaufregulierung mit sich.
Von den großen Wasserbecken konnte lediglich der außerordentlich ertragsreiche Nesyt-Teich diese Eingriffe in seiner Vollständigkeit überleben. Der mit dem Eisenbahnkörper (Břeclav-Znojmo-Strecke) reduzierte Portz-Teich wurde nach dem Jahre 1945 erneuert.