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Sankt-Wenzel-Kirche

mit vierstöckigem Renaissance-Aussichtsturm

mit vierstöckigem Renaissance-Aussichtsturm

Sankt-Wenzel-Kirche

Die Sankt Wenzel-Kirche steht an der Stelle der ursprünglichen, meistens in das ausgehende 12. Jahrhundert datierten, romanischen Kirche. Das heutige Bauwerk stammt im Kern aus dem beginnenden 15. Jahrhundert. Sein Aussehen geht auf Umbauten zurück, die im 16. und vor der Mitte des 17. Jahrhunderts erfolgten. Seit 1625 ist sie Sitz eines Kollegiatkapitels.

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Římskokatolická fara
Kostelní nám. 15/3
69201 Mikulov
+420 737 382 622
pavelfox36@gmail.com
www.farnostimikulovska.cz

Grundinformation

Öffnungszeit

Juli, August:
Montag Sonntag
10.00-12.00,13.00-16.00

Oktober
Montag Sonntag
10.00-17.00

während der Gottesdienste und auf Anfrage geöffnet
Eine Übersicht der Dienstleistungen finden Sie unter www.farnostimikulovska.cz

Preis

Die heutige, in historischer Dorflage befindliche Sankt Wenzel-Kirche wurde erst später in die Stadt Mikulov eingemeindet. Möglicherweise gab es an derselben Stelle bereits im ausgehenden 12. Jahrhundert eine romanische Kirche, die jedoch erstmals im Jahre 1276 urkundlich belegt ist. Es ist nicht bekannt, wie die Kirche ursprünglich ausgesehen hat. Der heutige Bau stammt im Kern aus dem beginnenden 15. Jahrhundert und entstand unter der Leitung eines auf Peter Parler ausgerichteten Baumeisters. Die Fertigstellung des Kirchenbaus wurde gewaltsam durch den Einfall der Hussiten in die Stadt im Jahre 1426 unterbrochen. Der Neubau brannte aus und wurde zerstört.

Die lange Zeit nur provisorisch instand gesetzte Kirche brannte im Jahre 1584 wieder aus. Ein Jahr darauf wurde bereits unter der Herrschaft der bedeutendsten Akteure der Rekatholisierung, der Familie von Dietrichstein der Kirchenturm um eine Wohnetage erhöht. Darin befanden sich eine Wohnung für den Turmwächter und ein Bogengang. Die Fertigstellung erfolgte aber erst um ca. 1640 durch neue Einwölbung eines dreischiffigen Langhauses mit einer neuen Stuckverzierung. Hinzugebaut wurde auch eine Sakristei mit einer Musikempore. Die gotischen Fenster wurden verändert und erhielten ihr heutiges Aussehen. Das Langhaus wurde mit Seitenanbauten versehen. Es handelt sich um die Marienkapelle und um das Herrenoratorium mit einem überdachten Gang, der in Richtung des Schlosses führt. Im Jahre 1642 wurde im Turm eine große Glocke montiert, auf deren Relief der Kalvarienberg und die Figur des Propstes Jiří Otislav von Kopenice abgebildet war.

Damals hat die Wenzelskirche schon einige Jahre lang das 1625 vom Kardinal Franz von Dietrichstein gegründete und bis heute in Mikulov wirkende Kollegiatkapitel beherbergt. Das ist eine Körperschaft von Weltgeistlichen (Kanonikern) an einer Kirche, an der, ohne dass sie Bischofs-(Kathedral-)Kirche ist, eine Mehrzahl von Geistlichen tätig ist. In der Zeit von 1762-1775 erhielt die Kirche eine neue Innenausstattung einschließlich einer neuen Orgel. Auch das Turmdach wurde renoviert. Im Jahre 1846 wurde auch die eigentliche Kirche neu überdacht. Was die Innenausstattung anbelangt, verdienen der Hauptaltar mit dem monumentalen Bild der Ermordung des Hl. Wenzel von Franz Anton von Freenthal und vor allem die Madonna Statue mit einem Kind aus Zedernholz im Altar der nördlichen Lorettokapelle der Jungrau Maria besondere Aufmerksamkeit. Die erwähnte Statue stand ursprünglich in der Lorettokirche der Hl. Anna. In die nördliche Nische des Presbyteriums wurden nach 1784 Marmorepitaphe des Freiherren Wenzel Wilhelm Popel von Lobkowitz (+1626) und seiner Gattin Gräfin Margaretha Franziska, Geborene von Dietrichstein (+1617) mit Porträts der Verstorbenen eingebaut. Außen an der Kirchenmauer befinden sich viele, aus der zweiten Hälfte des 16. und aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammende Grabsteine.

 

Kirchturm

Turm der Kirche St. Wenzel in Mikulov

Öffnungszeiten:

  • April: Fr–So 10.00–18.00
  • Ostertage 18.–22.4.: 10.00–18.00
  • Mai: Fr–So 10.00–19.00, 1.–12.5.: 10.00–19.00
  • Juni: Mo–So 10.00–20.00
  • Juli: Mo–So 10.00–21.00
  • August: Mo–So 10.00–20.00
  • September: Mo–So: 10.00–19.00
  • Oktober: Fr–So: 10.00–18.00

Eintritt:

  • Kinder und Senioren: 30,- CZK
  • Erwachsene: 50,- CZK
  • Familie: 120,- CZK
  • Gruppen: nach Vereinbarung

In den einzelnen Stockwerken des Turms finden sich drei Ausstellungsräume. Im ersten wird auch anhand von Fotografien die Geschichte des Turms und der Kirche dokumentiert. Im zweiten werden Fotografien gezeigt, aktuell sind es Werke von Jana Miklín aus Mikulov, von den Pollauer Bergen und aus ihrer Umgebung. Im dritten Raum werden Zeichnungen angehender Künstler präsentiert.

Vom Turmumgang mit seinen Arkaden eröffnet sich ein fantastischer Panoramablick über Mikulov und die ganze weitere Umgebung. Sie brauchen also gar nicht das Stadtzentrum zu verlassen, sondern haben einen Aussichtsturm direkt am Stadtplatz. Sie können sich hier sogar kostenlos ein Fernglas ausleihen und damit noch weiter in die Ferne schauen. In den einzelnen Stockwerken des Turms werden Fotografien mit Motiven aus Mikulov und den Pollauer Bergen von Jan Miklín sowie Bilder der örtlichen Malerin Jarmila Červená und des unkonventionellen Künstlers Jiří Prokop ausgestellt, die auch käuflich erworben werden können.

Die ursprüngliche gotische Gestalt des Turms aus dem frühen 16. Jahrhundert hat sich infolge eines Brands im Jahr 1584 nur im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss erhalten. Eine weitere Umgestaltung erlebte der Kirchturm im 18. Jahrhundert. Durch einen Anbau mit Treppe entstand ein neuer Zugang, und 1768 erhielt der Turm eine neue Haube, die bis heute die charakteristische Silhouette des Kirchturms von Mikulov prägt. Im Stockwerk mit dem Umgang wachte einst ein Türmer, um die Stadt vor Bränden oder herannahenden feindlichen Truppen zu warnen. Beim Aufstieg auf den Turm führt Ihr Weg auch an den imposanten Glocken vorbei, von denen die älteste aus dem Jahr 1615 stammt. Zur vollen Stunde erklingt jedoch ein Glockenspiel, das in der Turmkuppel untergebracht ist.

Kollegiatkapitel

Ausstellung über das privilegierte Nikolsburger Kollegiatkapitel sowie über die St. Wenzel Kirche von Mikulov

Das Kollegiatkapitel Sankt Wenzel in Mikulov wurde durch Kardinal Franz von Dietrichstein mit päpstlicher Einwilligung im Jahr 1625 gegründet. Aufgabe des Propstes und der vier Chorherren waren die Seelsorge in der Stadt und die Abhaltung regelmäßiger Gebete, im Jahr 1772 erhöhte sich nach der Herausgabe neuer Statuten des Kapitels die Zahl seiner Mitglieder auf acht. An der Spitze des Kapitels standen bis zum heutigen Tag fünfundzwanzig Pröpste, wobei eine Reihe von ihnen zu den herausragenden Persönlichkeiten ihrer Epoche gehörte, während sich andere wiederum um das Kapitel, seine materielle Ausstattung und seine bauliche Gestalt verdient machten. Neben dem Kapitel in Mikulov bestehen in Mähren noch weitere drei – in Brno, Olomouc und Kroměříž.

Nähere Infos

Das Kollegiatkapitel Sankt Wenzel in Mikulov wurde mit der Einwilligung Papst Gregors XV. am 22. August 1625 durch Kardinal Franz von Dietrichstein gegründet. Zum ersten Propst des Kapitels wurde Jiří Otislav z Kopenic ernannt, bis dahin Pfarrer und Dekan von Mikulov (diese Ämter waren fortan mit der Würde des Propstes des Kapitels verbunden). Aufgabe des Propstes und der vier Chorherren waren in erster Linie die Seelsorge in der Stadt sowie die Abhaltung genau festgelegter täglicher Gebete. Die materielle Ausstattung der neuen Institution bestritt der Kardinal aus seinen Einkünften, im späteren Jahren wurde sie weiter vermehrt. Die Gründung des Kapitels als des vierten im Lande trug wesentlich zum Ruf Nikolsburgs als der seinerzeit größten landesfürstliche Stadt in Mähren bei. Das Amt des Nikolsburger Propstes wurde nach einer Verfügung des Gründers immer auf Vorschlag des Inhabers der Herrschaft besetzt, kirchlich unterstand das Kapitel bis 1783 dem Bischof bzw. Erzbischof von Olmütz, seither dem Brünner Bischof. Ein Jahr später entstand in Mikulov eine zweite Pfarrgemeinde bei der Kirche St. Johannes der Täufer, deren Seelsorger seither immer ein Mitglied des Kapitels ist. Seit Beginn an lebte der Propst mit seinen Chorherren in Häusern bei der Kirche Sankt Wenzel. Diese erhielten durch einen umfassenden Umbau Ende des 18. Jahrhunderts unter Propst Peter Reharmont ihre heutige Gestalt. Nach der Herausgabe neuer Statuten des Kapitels im Jahr 1772 erhöhte sich die Zahl seiner Mitglieder auf acht.
An der Spitze des Kapitels standen bis zum heutigen Tag fünfundzwanzig Pröpste, wobei eine Reihe von ihnen zu den herausragenden Persönlichkeiten ihrer Epoche gehörte. Zu diesen zählen zweifellos auch die zwei letzten Pröpste, Vladimír Nováček und der amtierende Propst Stanislav Krátký, die beide in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts von den Kommunisten inhaftiert wurden. Aus früheren Zeiten sei Nicolaus Dufour von Vionna (Propst von 1781 bis 1809) genannt, der von Kaiser Joseph II. ausgesandt wurde, die schweren konfessionellen Konflikte in den Österreichischen Niederlanden zu beruhigen, und der sich außerdem sehr ernsthaft mit Alchimie befaßte und so auch Fürstin Maria Christina von Dietrichstein bei Experimenten in ihrem Labor im Schloß behilflich war. Weiter dürfen Vinzenz Weintridt (Probst von 1843 bis 1849), ein herausragender Denker und Theologe, oder der Schriftsteller Karl Landsteiner (Propst von 1886 bis 1909) nicht unerwähnt bleiben. Andere Pröpste wiederum machten sich um die materiellen Verhältnisse des Kapitels verdient oder hinterließen ihre Handschrift in der baulichen Gestalt der Kirche und der Propstei. Auf der anderen Seiten hielten etliche Pröpste auch trotz ihrer Pflicht zur Residenz dieses Amt nur als eine von vielen Präbenden, aus denen sie lediglich materiellen Nutzen zogen.

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